They´re back! Mit The Dirt kehrt die EBM-Legende Pouppée Fabrikk ganz zurück. Ein Werk, das sich anschickt, jene raue Essenz der Electronic Body Music ins Publikum zu feuern, für welche die Band in ihrer Blütezeit stand. Selbstbewusst fordern Pouppée Fabrikk junge Bands heraus und hämmern neue Titel und einige rare Schätze durch die Boxen.
Pouppée Fabrikk – The Dirt
“EKM since 1987”, so präsentieren sich Pouppée Fabrikk auf ihrem Comeback-Album The Dirt, dem ersten richtigen Werk seit 1994. EKM? Die schwedische Bezeichnung für Electronic Body (Kropp) Music. Genau darum geht es.
Ein Album, das alle Bandattribute der letzten 25 Jahre liefert: kompromisslos bedrohliche Vocals, impulsive sich wiederholende Basslinien und harte Beats. Ein starkes Comeback im Sinne der guten alten Tage und mit einem dreckigen und gewalttätigen Touch: eine radikale Besinnung auf die frühen musikalischen Wurzeln…
Pouppée Fabrikk standen in ihren besten Zeiten tatsächlich immer für die rohe und harte Spielart, für sinnvolle Wut. In EBM Kreisen sind sie eine Legende, die unlängst nach langer Abstinenz in den 2000er Jahren live verstärkt für extreme Reaktionen sorgte.
Stream: Bright Light vom Album The Dirt
Eine Legende, die 2013 was zu sagen hat: Schon die frisch veröffentlichte EP Bring Back The Ways Of Old zimmerte der wartenden EBM Meute die Beats und Shouts nur so um die Ohren. Power, der man sich kaum entziehen kann.
The Dirt dreht sich komplett um vergangene Zeiten! Viele der Songs entstammen der Phase 1988-1990 und wurden auf alten Vierspurrekordern vergessen.
Pouppée Fabrikk haben diese nun neu aufgenommen und bringen bewusst ein Album an den Start, das man auch vor 20 Jahren hätte veröffentlichen können.
Sänger Henrik Björkk zum 2013er Pouppée Fabrikk Album
It is an honest attempt at recreating the past by working in the same way as we did when we started the band back in 1987 – no midi, no retakes, no polish – just primitive electronic music with a lot of attitude
…verdeutlicht Frontmann Henrik Björkk, der mit zunehmendem Alter eher härter als milder wurde.
Liebling der Massen? Pouppée Fabrikk meinen: “Nein, danke!”
Bei Pouppée Fabrikk ging es nie um Perfektion oder darum, Liebling der Massen zu werden: “We don´t need to fake the aggression. We don´t need to dress up. We do our thing, and if you like it, join the party. If not, fuck off!”, stellen PF fest.
The Dirt Tracklisting
1. Bring Back the Ways Of Old 4:18
2. Bright Light 2:54
3. I Am 3:06
4. Invader 39 3:56
5. Death Is Natural 5:27
6. Satans Organism 3:22
7. H8 U 3:23
8. Stahlwerk 3:56
9. The Promulgation 3:04
10. Symptom 2:54
11. Radio Disturbance 3:20
2-CD-Version von The Dirt
Zusätzlich zu den obigen Titeln der regulären Pouppée Fabrikk CD, bzw. des MP3-Albums, finden sich folgende Titel – dabei alte, bisher unveröffentlichte Demos und Liveaufnahmen – auf der 2-CD-Version des Albums und als extra MP3-Download*.
Die die-hard Fans werden die limitierte 2CD Box zu schätzen wissen! Eine 16-Track Bonus CD mit geretteten Songs aus dem Privatarchiv der Band liegt bei.
Das Material reicht vom allerersten Pouppée Fabrikk Song bis hin zu Aufnahmen der extrem seltenen “D-D-D” Kassette, von der es überhaupt nur 20 Kopien gab!
Gutes altes Zeug, das damals direkt auf Band in Leif Holms Wohnung aufgenommen wurde. Pouppee Fabrikk haben sich entschieden, den alten Sound nicht glatt zu bügeln. Der dreckige Sound der Originale ist noch da!
- 1. (1987) Powerdrill[Live / Studio]
- 2. (1988) Keine Zukunft
- 3. (1988) Bright Light 3:09
- 4. (1988) Death and Desire
- 5. (1988) Radiation Dance
- 6. (1989) Invader 39
- 7. (1989) Jugend
- 8. (1989) Satans Organism
- 9. (1989) G.H.C.
- 10. (1989) Doom
- 11. (1989) Shapeshifting
- 12. (1989) The Promulgation[Live Jönköping]
- 13. (1989) Enjoy Your Killing[Live Växjö]
- 14. (1990) Circumcision[Live Jönköping]
- 15. (1993) Weak Men[Ekm Version]
- 16. (1993) Joinas (Epilogue)
Eine musikalische Herausforderung
Pouppée Fabrikk fordern junge elektronische Bands heraus: Zeigt was mit Stil, etwas, hinter dem und für das ihr steht! Nicht nur Rhythmus, billige Preset-Sounds und nervige Verzerrer, so etwas klingt nach Kirmes und verelendet im Fashion-Getue.
Das kann´s nicht sein und der Widerstand gegen diese Gleichmacherei ist in den letzten Jahren massiv spürbar.
Den kompromisslosen Schweden fehlte in letzter Zeit der Sound Marke Container 90, Kropp, Sturm Café, EkoBrottsMyndighten, obgleich die genannten Bands natürlich noch aktiv sind.
Da passt ihr neues Album The Dirt auch zeitlich wie die Faust aufs Auge: Jüngst zeigten Spetsnaz wie klassische EBM heutzutage klingen sollte, Orange Sector ziehen derweil nach, von Container 90 steht im Mai ebenfalls ein neues Werk an.
Es bebt und brodelt 2013 in der EBM Szene: Die röhrig-markanten Vocals ringen auf The Dirt mit den treibenden und dennoch variantenreichen Beats und gnadenlosen Sequenzen um die Vorherrschaft.
Der verströmende Spirit ist spürbar, Pouppée Fabrikk greifen Altes auf, führen Ideen zusammen und bringen den Sound auf den neusten Stand. EBM 2013. EKM 2013.
Die Band zelebriert 2013 ihre Stärken, beinharte EBM, klar in der Machart und ausgestattet mit einem bewusst leicht dreckigen Unterton. Dabei variieren sie gerne, drehen in beiden Richtungen an der Temposchraube, modifizieren gekonnt die Machart der sequenzunterlegten Urwucht.
Einige Nummern mit sehr düsterem Unterton bereichern die musikalische Palette.
Pouppée Fabrikk graben Raritäten aus
Der schon bekannte Up-Tempo-Kracher Symptom findet sich leicht überarbeitet ebenso auf dem Album wie Death Is Natural – eine Nummer, mit der Pouppée Fabrikk ihren alten, sehr düsteren Song Death aufgreifen und modernisieren.
Aber sie gehen noch weiter “back to the roots”, nicht nur musikalisch: Invader 39, jüngst wieder live performt, stammt aus der Phase vor dem ersten Album Rage. Er wurde bis jetzt nicht veröffentlicht.
The Dirt von Pouppée Fabrikk erscheint am 24.05.2013 via Alfa Matrix.
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