
Trashcathedral markiert bereits das sechste Album der Ungarn First Aid 4 Souls und bringt viele Tendenzen ihres bisherigen Schaffens neu formuliert auf den Punkt. Besonders auffällig zeigt sich eine gewisse Affinität zu Skinny Puppy, die im modern geprägten und sehr abwechslungsreichen Soundbild für einen besonderen und gleichermaßen stimmigen Unterton sorgt.
Der vielleicht am besten als Dark Industrial Music zu bezeichnende Ansatz von First Aid 4 Souls wandelte sich im Zuge ihrer Karriere immer wieder.
Ob stimmungsvoller Soundtrack, experimentell-vertrackte Clubmusik oder in Form faszinierender bis gradliniger Tripps (Quiddity), der Output war intensiv und mitunter irritierend zugleich. Fordernd und für manch Hörer auch überfordernd.
Auf Trashcathedral verdichtet sich dieses Spektrum zu Nummern, die im Vergleich zu den Vorgängern viel Gesang aufweisen und durch den auffällig scharfzüngigen & betonten Vortrag teilweise (aber nicht immer!) wie eine abgefahrene und moderne Version von Skinny Puppy klingen.
Harmonie und Dysharmonie als belebende Impulse
Dafür sorgt zudem das Nebeneinander von harmonischen und dysharmonischen Elementen. Man generiert ein stimmiges Hörerlebnis in Form leicht verrückter, aber im Vergleich zu früher doch eher klar akzentuierter Tracks.
Wer die Band allerdings jetzt zum ersten Mal hört, wird vermutlich nach wie von der Komplexität beeindruckt sein. Musik, die anspruchsvollen Dark Electro Fans (z.B. Decoded Feedback oder VAC) mit Hang zu unerwarteten Sounds sehr ansprechen sollte.
SPV verlautbart dazu:
An exceptional Electro-Industrial album with painful agony and a detailed clinical presentation as well as a damage report of this fraudulent, depressing world.
Gazdag István und Mortum Exabyss sorgen im Zuge des Werks dafür, dass jeder Titel individuell tönt, man spürt nahezu, dass sie ihre Ideen schnell und vor allem intuitiv umgesetzt haben – das macht Trashcathedral so unvorhersehbar, künstlerisch ambitioniert und auch mutig.
Und doch ist es das bis dato zugänglichste Album der Budapester. Ein Teaser stellt das im Frühjahr 2016 erschienene Werk recht ausführlich vor. Den digitalen Download des Albums stellt übrigens Electro Arc bereit, das physische Release läuft via Exabyss records und EA Distribution.
Trashcathedral Teaserclip
Trashcathedral Tracklisting
01. Omega ( Alfa Edit ) 3:51
02. New Sensation 5:35
03. Event Horizon 4:45
04. Trashcathedral 4:23
05. Retrogression 4:29
06. When the Sun Comes Up For The Last Time 5:45
07. Trashcathedral (Deep Heat ) 6:15
08. Dark Horizon 9:35
09. New Sensation ( Club Edit ) 4:51
10. Retrogression ( Dark Edit ) 6:09
11. Omega ( After The Apocalypse ) 4:02
12. When The Sun Comes Up For The Last Time ( Deep Light ) 5:41
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