Liebe ist nicht gleich Liebe – vor allem dann nicht, wenn Wulfband sie herbei schreit. Aber in die Vollen geht´s, denn das Projekt mit den immer noch unbekannten Mitgliedern startet multimedial und thematisch offensiv durch.
Der aufbrausende Weg von Wulfband
Mit Wulfband ging es 2015 echt schnell: Man kam aus dem Nichts und landete ohne Zeitverlust beim etablierten Label Progress Productions. Gut für die Bekanntheit.
Tracks wie Aggressivität, Jetzt oder 3.2.1. Nein schlugen vor allem in der EBM-Szene ein. Die Konzerte entwickelten sich gleichzeitig schnell zum Tollhaus. Und schnell waren die Nummern vom Start weg sowieso.
Doch Wulfband klangen anders. Chaotisch, unorthodox oder gar angenehm pubertär. Ihre durchaus DAF-inspirierten Sequenzen fanden einen neuen Kontext, ganz abseits gängiger Konventionen. Das irritierte, warf Fragen auf und sorgte dennoch für viel Anerkennung.
Bis heute ist zudem nicht klar, wer da eigentlich auf der Bühne so provokant rumschwirrt.
Video: Liebe Offensive
Zurück in die Gegenwart: Liebe Offensive ist Teil der aktuellen Doppelsingle Liebe Offensive/Amputieren und markiert sicher einen der besten neuen Tracks des letzten Albums Revolter (November 2017).
Hier funktionieren Wucht, Struktur durch einen packenden Basslauf und Überraschung im Zusammenspiel. Bereits seit Januar dieses Jahres ist das Video fertig:
Wulfband – Revolter
Revolter erschien im November 2017 und brachte fühlbare Änderungen mit sich: Zu den minimalen, fast NDW-mäßigen EBM Passagen treten noch mehr trashige, wilde und eruptive Elemente. Breaks, Chaos und Schreie dominieren.
Es wirkt fast so, als würde der Shouter gegen den drohenden Kontrollverlust ankämpfen. Das Album verortet das Projekt irgendwo im chaotischen Elektro, weit abseits bekannter Stile und fertiger Erwartungen. Wulfband wollen das so.
Ausrasten ist angesagt – und wenn man hier bisweilen an Babyland denkt, dann ist das “spiritmäßig” vielleicht gar nicht falsch, auch wenn die Musik selbst natürlich anders klingt.
Revolter Tracklisting:
01. Lass die Hunde los
02. Full Frontal Sabotage
03. Kaos MF
04. Kpt. Kaboom
05. Mann an Mann an Mann
06. Platzmachen
07. Basta
08. Das ist Musik
09. Séparez
10. Liebe Offensive
11. Total
12. In Tempo
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