Eigentlich hätte das neue Proleturan Album Embryonic Brain Fuck auf der legendären EBM Warm-up Party zum diesjährigen WGT vorgestellt werden sollen. Das ist 2020 aus bekannten Gründen nicht möglich. Natürlich erscheint das zweite Werk dennoch, es eint ebenso komplexe wie knackige Trackideen in stilistischer Variabilität.
Proleturan – Embryonic Brain Fuck
Andreas Schubert herrscht über ein wahrlich expandierendes Universum namens Planet69. Ob Full Contact69, Edriver69, Monsieur Desastreux oder eben Proleturan, jede akustische Galaxie weist Eigenheiten auf, die elektronisch orientierte Musikfreaks sehr schätzen.
Proleturan Album Nummer zwei – recht explizit Embryonic Brain Fuck betitelt – bietet Raum für viele stilistische Einflüsse. Ob knackiger Bass vom Schlage FLA (We Still Like It), dezente Crossover-Anleihen (Salvation), differenzierte Elektronik mit catchy Refrain (It Feels Like Shit), der Musiker formt seine bisweilen komplexen Expressionen in detaillierten Soundszenarien – gerne getragen von vergleichsweise vertrackten Rhythmen.
Eine klare Genre-Einordnung entfällt, wird gar nicht angestrebt: What ever Electro – play or not, so die Selbstbeschreibung von Proleturan. Pragmatisch und doch durchdacht finden Elemente aus EBM, Electro und Crossover ebenso ihren Niederschlag wie unerwartete Sounds, die eben nicht überall zu hören sind.
Dass dies gelingt, dafür sorgt das souveräne Songwriting, die einende Idee. Der scharfzüngige Opener Little Dicks gemahnt zudem gekonnt an bessere Nummern von ohGR – try it!
Video: Bitter World
So derb einige Titelnamen, so düster ein Song wie Bitter World anmutet, das Video – unterstützt von Freunden, Fans und Bands – soll in schwierigen Zeiten Mut machen, das Schöne dieser Welt in Szene setzen:
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